Rezension zu Jene Nacht ist unser Schatten von Amy Giles

Jess und Lucas haben eine traurige Gemeinsamkeit – in der gleichen Nacht, im gleichen Kino sind ihre Brüder bei einer Massenschießerei einen sinnlosen Tod gestorben. Während Lucas ein Jahr später versucht, seinen Schuldgefühlen ebenso gerecht zu werden wie seinen überbehütenden Eltern, fühlt Jess sich von ihrer depressiven Mutter komplett allein gelassen.
Als Jess und Lucas sich begegnen, ist der bodenlose Schmerz wieder spürbar, aber auch, dass aus ihrer Freundschaft mehr werden könnte. Doch haben sie als Überlebende überhaupt ein Recht auf Liebe und Glück?

»Wir leben das Leben von Überlebenden, doch unsere Narben werden heilen.«

Jene Nacht ist unser Schatten
Einzelband
Autor/in: Amy Giles
Übersetzer/in: Isabel Abedi
Seiten: 384
cbt Verlag

Meine Meinung

Dieses Buch habe ich durch Zufall entdeckt und der Klappentext hat mich so dermaßen angesprochen, dass ich das Buch direkt gekauft habe, und sogar gelesen. Das passiert mir auch selten, dass ich ein Buch direkt nach dem Kauf auch lese.

Das Cover ist hübsch und ich finde es passt gut zur nachdenklichen Atmosphäre der Geschichte. Manchmal ist weniger einfach mehr.

Nach dem Tod ihres Bruders lebt Jess allein mit ihrer Mutter. Jess hat auch nach dem Tod ihres Bruders noch eine starke Bindung zu ihm, sie leidet darunter, dass sie noch lebt und ihr beliebter und geliebter Bruder nicht mehr. Sie war bei dem Amoklauf dabei, hat Süßigkeiten holen wollen für ihren Bruder und ihre beste Freundin. Jess Mutter ist für sie leider keine Stütze, denn ihre Mutter ist in ein schwarzes Loch gefallen, nach dem Tod ihres Bruders. Jess sieht sich gezwungen einen Job anzunehmen. Sie bekommt eine Stelle in Enzo´s Baumarkt. Dort trifft sie auf Lucas. Auch Lucas ist ein Opfer des Amoklaufes, denn auch sein Bruder ist getötet worden. Lucas trauert noch immer, und als die beiden aufeinander treffen, wirft das beide zurück in ihre Trauer. Sie können nur schwer mit den Erinnerungen leben, doch vielleicht können sie gemeinsam stärker sein.

Der Stil der Autorin ist wunderbar und schon die ersten Sätze dieser Geschichte nehmen den Leser gefangen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Jess und Lucas erzählt. Ich war geschockt durch die Erinnerungen nach und nach zu erfahren, was bei diesem Amoklauf passiert ist. Jess und Lucas sind so wahnsinnig stark, auch, wenn sie das nicht glauben. Sie sind gefangen in Trauer und es fällt beiden schwer, ins Leben zurückzufinden. Doch diese zwei verletzten Seelen, sie finden einander und das tut beiden so unheimlich gut.

Während des Lesens merkt man stark, wie tief die Wunden sind. Wie groß die Lücken sind, die die Verstorbenen hinterlassen haben. Die Autorin hat ein gutes Gefühl dafür, diese Geschichte von Überlebenden zu erzählen. Es ist wichtig, zu sehen, dass jeder auf eine andere Art trauert. Manche schaffen es alleine aus diesem schwarzen Loch, doch manche brauchen Hilfe, auch, wenn es nicht immer leicht fällt sie anzunehmen.

Ich habe das Buch an einem Abend verschlungen. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit

Diese Geschichte erzählt vom Tod und genau so vom Überleben, von Menschen, die noch immer auch der Suche nach dem Sinn im Leben sind. Auch das Thema Freundschaft spielt eine ganz wichtige Rolle. Für mich ein absolutes Highlight, ich wünsche mir, dass dieses Buch ganz viele Menschen lesen. Zu wichtig ist diese Geschichte.

Von mir bekommt diese Geschichte 5 von 5 Salatköpfen.

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