
Rezension zu Deprepa von Larissa Braun
Das Sanatorium holt sich jeden. Jeden, der depressiv ist.
Als Kara als Deprepa entlarvt und in das Sanatorium gebracht wird, beginnt für sie eine Zeit voller Verurteilungen und Hass. Sie wird schikaniert und tyrannisiert, bis sie selbst nicht mehr sicher ist, ob sie nicht doch die Gefahr darstellt, die die Gesellschaft in ihr sieht.
Auch der Wächter Maze gehört zu den skrupellosen Menschen, die Deprepa mit Verachtung strafen, und sollte allein deshalb schon ein absolutes Tabu für Kara sein. Doch als sie ihm näher kommt als erlaubt, erkennt sie, dass nicht jeder auch wirklich das ist, was er vorgibt zu sein.
Bald schon steht Kara vor der Entscheidung, wem sie vertrauen kann, und der Frage, wie weit sie gehen muss, um sich selbst zu retten.

Dein Kopf lügt
Larissa Braun
Seiten: 460
Books on Demand
Meine Meinung
Das Cover hat mich wirklich sehr angesprochen, ich finde es trifft die Stimmung wirklich sehr gut. Der Klappentext klang ungewöhnlich, daher wollte ich das Buch gerne lesen.
Kara weiß, dass sie ihre Gefühle seit einiger Zeit weniger im Griff hat. Der Tod ihrer Mutter hat sie all ihre Kraft gekostet. Doch in Kara´s Welt darf man nicht von der Norm abweichen. Psychische Krankheiten oder Depressionen sind Risiken und die Regierung schaltet diese direkt aus. Kara wird angezeigt eine Deprepa zu sein und wird von Zuhause fortgeholt. Von jetzt an muss sie um ihr Leben kämpfen.
Ich mag den Stil der Autorin, sie überträgt viele tiefgründige Gefühle an den Leser. Deprepa ist eine Geschichte über Ausgrenzung und ich würde es am ehesten mit „Die Welle“ vergleichen. Die Autorin hat eine Idee für die Zukunft und setzt diese düster und mit guten Wendungen um. Der Leser wird oft zum Nachdenken angeregt und man kann sicher die eine oder andere Parallele in die Realität ziehen. Persönlich wünsche ich mir, dass wir nie wieder eine Zeit erleben müssen, in der Menschen so verfolgt, eingesperrt oder gar getötet werden, nur weil sie anders sind.
Kara ist eine mutige Protagonistin, sie zeigt, dass man trotz aller Widrigkeiten immer versuchen sollte zu kämpfen. Das Ende hat die Autorin wirklich gut gemacht und ich hoffe, dass noch viele Menschen dieses Buch lesen. Ich möchte hier auf die Trigger im Buch hinweisen. Die Autorin weist im Buch aber auch gleich zu Beginn darauf hin.
Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, ich empfand bei fast 500 Seiten die Geschichte hin und wieder als langatmig, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir klar ist, dass es der Autorin um so viel mehr ging als einen enorm hohen Spannungspegel. Ich hoffe, diese Geschichte wird in der Leserwelt so angenommen, wie die Autorin es sich gewünscht hat.
Vielen Dank an Books on Demand für das Exemplar.
Fazit
Eine Geschichte, die den Leser zum Nachdenken anregt und vielleicht ein wenig in der Welt verändern kann.
Von mir bekommt Kara für ihre mutige Reise 4 von 5 Salatköpfen.
