HÖRBUCHRezension zu AQUILA von URSULA POZNANSKI
5. September 2017
Titel: Aquila
Autor/in: Ursula Poznanski
gelesen von: Laura Maire
gelesen von: Laura Maire
Verlag: der Hörverlag
Erscheinungstermin: 14.08.2017
Spieldauer: 11 Stunden 53 Min.
Genre: Jugendbuch, Thriller
Wenn die eigene Erinnerung trügt
Als Nika an einem Sonntagmorgen ziemlich verkatert in den Badezimmerspiegel schaut, steht dort diese Nachricht. Wer hat sie an den Spiegel geschmiert? Und was hat sie zu bedeuten? Wo sind Nikas Hausschlüssel und ihr Handy? Wo ist Jenny, ihre Mitbewohnerin? Und warum ist ihr heute überhaupt so schlecht, sie hat doch gestern gar nicht viel getrunken? Erst durch die Morgennachrichten im Fernsehen erfährt Nika, dass heute gar nicht Sonntag ist, sondern Dienstag. Ihr fehlt die Erinnerung an zwei ganze Tage, in denen irgendetwas Schreckliches passiert sein muss. Aber was?
Lang, lang ist mein letztes Hörbuch her. Ich glaube, ich habe dieses Jahr dann erst zwei geschafft zu beenden. Aquila hat mich neugierig gemacht. Ich liebe die Stimme von Laura Maire, daher war schnell klar, dass ich dieses Hörbuch auf jeden Fall haben muss. Das Cover finde ich okay. Es hat mich jetzt nicht mega angesprochen, passt aber zum Inhalt.
Nika studiert seit einigen Wochen in Siena, Italien. Sie hat sich wahnsinnig auf diese Zeit gefreut und die ersten Wochen vor allem mit Sightseeing verbracht. Sie hat ein nettes Zimmer bei Jenny gefunden und eigentlich könnte es nicht perfekter sein. Sie haben schnell Freundschaften geschlossen, auch unter den deutschen Mitstudenten. Die kleine Gruppe unternimmt viel gemeinsam, natürlich kommt auch das Feiern nicht zu kurz. Doch an diesem Tag ist alles anders, denn Nika erwacht in der Wohnung und ist allein. Keine Spur von Jenny, die Wohnung ist abgeschlossen und Nika hat keine Ahnung, was sie die letzten zwei Tage gemacht hat. Nika begibt sich auf die gefährliche Suche nach ihren Erinnerungen…
Ich war von Beginn an direkt im Hörbuch vertieft. Der Spannungspegel war gleich so hoch und ich konnte mich diesem Sog nicht entziehen. Die Autorin hat viele kleine Details versteckt für den Hörer/Leser und ich habe versucht wirklich nichts zu überhören. Ich versuche selbst immer gerne Hinweise zu sammeln, um selbst die Wahrheit vor den Protagonisten zu kennen . Ich war sooooo gespannt auf das Ende, meine Güte. Irgendwann hat mich das fast genervt. Hier kann ich ungeübten Hörern eher zu dem Buch raten. Mich hätte das fast umgebracht. Ich hätte gerne mal ins Ende geschnuppert oder selbst gerne weiter gelesen, das geht schneller als Hörbuch. Ich habe aber bis zum bitteren Ende ausgehalten.
Nika hat mir gut gefallen. Obwohl mir ihr Handeln manchmal sehr gegen den Strich ging. Das ist wie in einem Horrorfilm, wenn die Leute ins Dunkle gehen, obwohl wir alle wissen, was dort passiert. Wisst Ihr was ich meine? Ganz schlimm! Da möchte man die Prota einfach nur schütteln. Warum gehst du nicht zur Polizei? Warum versteckst du diesen Hinweis? Was ist nur los mit dir?
Genau so ging es mir öfter.
Die Charaktere sind bis auf Nika wenig belichtet, was aber auch Sinn macht, schließlich soll man ja bis zum Ende keine Ahnung haben von der Wahrheit. Hier und da hätte ich mir mehr gewünscht, aber alles in allem mochte ich die Geschichte. Einzig beim Ende hätte ich mir mehr „Boom“ gewünscht. Soooo eine tolle Geschichte, dagegen war das Ende ein wenig „mau“ finde ich persönlich. Ich kann ja nicht sagen warum, dann spoiler ich. Hört oder lest einfach selbst hinein.
Laura Maire als Sprecherin hat wieder vorzüglich gearbeitet. Sie versteht es großartig, den unterschiedlichen Charakteren Leben einzuhauchen und Gefühle an den Hörer zu übertragen. Absolut großartig!
Mein erstes Buch der Autorin und ich bin mit meinem Erlebnis sehr zufrieden. Hier und da hätte es ein wenig mehr sein dürfen, aber ich habe wirklich auf das Ende „gewartet“ und so sollte es doch bei einem guten Thriller sein, oder?
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Ein Kommentar
Miriam
Liebe Julia,
Aquila steht ganz oben auf meiner Wunschliste, allerdings nicht als Hörbuch, sondern als Buch. 😉 Tolle Rezension von dir!
Liebste Grüße,
Miriam