
Privatermittlerin Holly Gibney steckt in einer Lebenskrise, da erhält sie einen Anruf: »Meine Tochter Bonnie ist vor drei Wochen verschwunden, und die Polizei unternimmt nichts.« Ihre Nachforschungen führen Holly zu einer weit zurückreichenden Liste ungelöster Vermisstenfälle. Alle spielen im Umfeld eines inzwischen emeritierten Ernährungswissenschaftlers mit dem Spitznamen »Mr. Meat«. Holly hat schon gegen grausame Gegner bestanden, aber hier begegnet sie dem schlimmsten aller Ungeheuer: dem Menschen in seinem Wahn.

Ich muss gestehen, ich habe schon viele Jahre kein Buch mehr von Stephen King gelesen. Holly hat es mir aber sowohl vom Cover als auch vom Inhalt wirklich angetan. Tatsächlich hängt Holly auch mit einer früheren Reihe zusammen, nämlich der Bill Hodges Reihe (u. A. Mr. Mercedes). Ich habe diese Reihe nicht gelesen, es ist aber auch möglich Holly ohne Vorkenntnisse zu lesen. Aber man wird halt schon ein bissen auf das Ende der Reihe gespoilert, das sollte einem klar sein. Mich hat es aber nicht gestört und ich würde dennoch die Reihe um Bill Hodgens lesen wollen.
Der Stil von Stephen King ist schon einzigartig. Ich höre oft in Meinungen anderer heraus, dass King ausschweifend erzählt. Ich empfinde das schon auch so, aber im positiven Sinn. Ich finde, dass der Autor die Sprache unheimlich gut nutzt. Auch der Stil ist schon besonders, aber ich mochte das wirklich sehr und werde definitiv mehr Bücher von Stephen King lesen.
Holly ist Ermittlerin, sie sucht vermisste Menschen. Doch gerade ist die Zeit der Corona Pandemie und Holly´s Mutter ist an Corona verstorben. Holly selbst ist eher verstört als in Trauer. Sie hatte keine „Bilderbuch“ Beziehung zu ihrer Mutter und so ist Holly sogar ein wenig erleichtert, dass sie sich mit einem Fall ablenken kann. Der Fall von Bonnie bringt Holly jedoch an die Abgründe der Menschheit…
Ich mochte die Erzählweise des Autors. Er wechselt zwischen Holly und dem Bösewicht. Abwechselnd und auch mit zeitlichen Sprüngen in die Vergangenheit wird hier der Fall Stück für Stück aufgearbeitet. Tatsächlich weiß man schon recht früh viel über den Bösewicht, ich fand die Story dennoch spannend und hin und wieder sogar echt ekelhaft. Was ich nicht mochte waren die Inhalte zu und mit Corona. Ich weiß, ist alles passiert, hat mich aber schon deutlich gestört und ist für die Geschichte im Grunde nicht wichtig.

Für mich hatte „Holly“ einige Schwächen, aber die Pluspunkte überwiegen und ich hatte spannende Lesestunden. Das war definitiv nicht mein letzter King.
